fbpx

Die Planungen für unseren Urlaub – Radfahren in Marokko – laufen auf Hochtouren. Ich studiere Reise- und Erfahrungsberichte, mein Partner tüftelt an möglichen Routen. Gemeinsam vergleichen wir Flugkosten und Empfehlungen zu Airlines, die den besten Service für Räder bieten. Vor allem aber freuen wir uns riesig auf diese Auszeit. Denn das Jahr 2020 begann nicht ganz nach unseren Vorstellungen.

 

Und so fing alles an,…

Webseitentexte-texten-website-webseiten

Auf jeden Fall deutlich anders, als ich mir das vorgestellt hatte: beim Schwiegerpapa in den Niederlanden anstelle mit Freunden irgendwo in Deutschland. Aber Krankheiten sind nun einmal nicht planbar und Prioritäten verschieben sich. War das bereits ein erstes Zeichen für ein absolut denkwürdiges Quartal, das mir noch lange in Erinnerung bleiben würde? Hatte ich mir doch gegen Ende 2019 so viel vorgenommen, obwohl ich überhaupt nicht der Typ für Vorsätze bin.

Kaum wieder zu Hause angekommen, wollte sich auch hier keine Routine einstellen. Der nächste schwere Krankheitsfall in der Familie riss mich immer wieder aus meinem normalen Tagesablauf. Hinzu kam die zeitgleiche Produktion von zwei Mitarbeitermagazinen für einen Kunden. Keine leichte Situation, zumal sich mein Gedankenkarussell immer wieder um die Familie drehte. Trotzdem sollten meine Kunden davon nichts mitbekommen, es hieß also nach wie vor: Funktionieren und möglichst viel unter einen Hut bringen!

Im Januar hatte ich noch voller Elan darüber geschrieben, was ich in diesem Jahre alles machen wollte und dann tatsächlich den ersten Punkt in Angriff genommen: meine Webseite. Eine never ending Baustelle, die es galt, 2020 zu schließen. Komplett selber machen war unrealistisch, nicht nur aufgrund der familiären Situation, sondern auch, weil ich davon überzeugt bin, dass ich Dinge, die ich nicht wirklich gut selber umsetzen kann – und dazu gehört für mich das technische Aufsetzen einer Webseite – heute nicht mehr selber machen muss. Dafür gibt es Profis.

Meine Webseite ist daher eine Kombination aus machen lassen und selber machen. Natürlich sind die Texte von mir, die technische Umsetzung habe ich einer Fachfrau überlassen. Und damit habe ich mich selber unter Druck gesetzt, denn eine gute Webseite schreibt sich nicht so nebenbei. Als sportliches Ziel für die Einführung setzte ich mir damals Anfang Februar. Ich sollte aber schnell einsehen, dass auch das nicht umsetzbar war. Was mir zu diesem Zeitpunkt aber relativ egal war. Wichtig war, daran zu arbeiten, einen Plan zu haben und in absehbarerer Zukunft umzusetzen.

Meine Vorsätze für die Gesundheit – also Sport und Ernährung – konnte ich im Januar noch prima umsetzen. Eine meiner persönlichen Challenges ist es, jeden einzelnen Tag im Jahr mindestens 10.000 Schritte zu laufen. Von der WHO empfohlen und von meinem Rücken geliebt. Denn meine berufliche Tätigkeit spielt sich meist im Sitzen ab. Mein Monatsergebnis kann sich sehen lassen, denn trotz fürchterlichem Regen, Winterstürmen und teilweise langer Arbeitstage gab es nur sehr wenige Tage, an denen ich dieses Ziel nicht erreicht habe. Du fragst dich, wie ich das schaffe? Indem ich Telefonkonferenzen auf der Stelle gehend durchführe oder abends – anstelle in meinem Lieblingssessel sitzend – mit einem Buch in der Hand durch die Wohnung laufe. Letzteres ist allerdings nur bei sehr toleranten Mitbewohnern zu empfehlen.

 

…lief dann mäßig weiter,…

LinkedIn-Texten-B2B

Der Februar war ein Monat mit sehr gemischten Gefühlen, gezeichnet von Trauer, Wiedersehensfreude, Ablenkungen und vor allem aber Zeit für die Familie. Zum Glück habe ich mir diese Zeit genommen, um mich zu verabschieden, um da zu sein, um Trost zu spenden. Mit lange nicht gesehenen Verwandten konnten wir heitere oder nachdenkliche Geschichten austauschen, vor allem aber die gemeinsame Zeit auskosten. Und uns gegenseitig wieder einmal versprechen, dass wir uns jetzt öfters besuchen würden, damit wir uns nicht nur zu den Beerdigungen treffen.

Und zum Glück habe ich verständnisvolle Kunden, denn um sie kümmerte ich mich zu teilweise ungewohnten Zeit. Um trotz aller Widrigkeiten wie gewohnt termingerecht abzuliefern.

Mein eigenes Business musste allerdings zurückstecken. Was mir in dieser Situation aber egal war. Dafür bin ich selbstständig, ich kann meine Prioritäten selber festlegen und ich bestimme, wann ich wo und wann für wen erreichbar bin. Trotzdem war ich in all dem Trubel dankbar, mich ab und an ablenken zu können. Zum Beispiel mit  meinem LinkedIn-Profil, das ich mithilfe zweier Challenges im Januar reaktiviert hatte. Oder mit Korrekturen für meine Webseite, auch wenn diese sich etwas in die Länge zogen. Bloggen war erst einmal nicht drin.

Und sportlich gesehen war der Februar bisher auch nicht mein stärkster Monat. Hinzu kam, dass wir uns schweren Herzens von der Idee trennen mussten, im April mit dem Fahrrad durch Marokko zu reisen. Bereits Ende Februar war absehbar, dass uns das Coronavirus hier einen Strich durch die Rechnung machen würde. Plan B: mit dem Rad durch Deutschland und in die Niederlande. Dass sich auch dieser Plan schnell in Rauch auflösen würde, war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.

Trotzdem kein Grund für mich, den Kopf in den Sand zu stecken. Weitermachen lautete die Devise. So wie immer eben.

 

…um abrupt stillzustehen!

covid-19-lockdown-krisenkommunikation

Und dann kam Corona und mit dem Virus der Lockdown in Deutschland. Für mich ein so unfassbares Ereignis. Von negativen Schlagzeilen, Artikel, Nachrichten überhäuft, konnte ich die ersten Tage kaum einen klaren Gedanken fassen. Die Welt stand von heute auf morgen still und alles drehte sich nur noch um dieses schreckliche Virus, das sich so unglaublich schnell verbreitete. Plötzlich war sie wieder da – die Zukunftsangst. Was wird aus meiner Familie? Was passiert, wenn dieser Lockdown Monate andauert? Wie kann ich helfen? Was passiert mit mir und meinem Business? Wie kann die Wirtschaft all das überstehen?

Kundentermine wurden abgesagt oder verschoben. Die Prioritäten verlagerten sich wieder einmal. Die damit verbundenen Umsatzeinbrüche konnte ich allerdings schnell kompensieren: Jetzt war wieder meine Expertise in der Krisenkommunikation gefragt. Seit gut drei Wochen bin ich beim Kunden Teil des Teams für Krisenkommunikation.

 

Plötzlich wieder mittendrin!

Bärbel Gerhardt Kommunikation

Ich unterstütze meinen Kunden bei der internen Kommunikation mit den Mitarbeitern. Und das Team kümmert sich um ganz unterschiedliche Fragestellungen:

  • Wie können wir den Frontline-Managern helfen, plötzlich virtuelle Teams zu managen?
  • Wie setzen wir die geforderten Maßnahmen zur sozialen Distanzierung im Unternehmen um?
  • Wer darf ins Homeoffice? Wer muss noch an den Betriebsstandort fahren?
  • Wie können die Mitarbeiter bestmöglich unterstützt werden – sowohl im Homeoffice als auch im Büro?
  • Wir motivieren wir die Teams bestmöglich?
  • Wie informieren wir? Über welche Kanäle?
  • Wie bedanken wir uns bei unseren Mitarbeiter für ihren Einsatz? Dafür, dass sie sich nicht krank melden?

Der kurzfristig umgeplante Urlaub – anstelle Marokko dann eben doch Deutschland/Niederlande – hat sich auch wieder zerschlagen und wird sich darauf beschränken, im April hier und da ein Paar Tage für Tagestouren freizunehmen. Auch das ist gut so.

Mein Fazit…

plan-ziele-fazit

 

In diesen drei Monaten sind mir genau drei Dinge sehr bewusst geworden:

Es ist wichtig, ein Ziel oder einen Plan zu haben.

Das gilt für alle Bereiche, beruflich und privat. Beispiel: Warum machst du Sport? Du möchtest gesund bleiben, abnehmen, einseitige Belastungen ausgleichen. Niemand macht einfach nur so Sport. Dasselbe gilt für deine Arbeit: Wenn du keinen Plan hast, dir keine Ziele setzt, weißt du auch nicht, was du erreichen möchtest. Also wirst du es auch nicht erreichen.

Ziele dürfen – müssen sich sogar – im Zeitverlauf ändern.

Zum Glück kann noch niemand in die Zukunft sehen und wir wissen nicht, was morgen passiert. Genau so liefen meine ersten drei Monate. Prioritäten haben sich geändert, meine Ziele mussten angepasst werden. Trotzdem habe ich sie nicht aus den Augen verloren – meine Webseite ist seit Ende März live. Mit knapp zwei Monaten Verspätung, aber das ist völlig in Ordnung.

Du darfst in gewissen Situationen auch einmal überhaupt keinen Plan haben.

Genau so erging es mir mit dem Lockdown in Deutschland. Mein Kopf brummte, die negativen Gedanken schlichen sich immer stärker in mein Leben, morgens wollte ich nicht aufstehen – aus Angst vor noch schlimmeren Nachrichten als am Tag zuvor. Und für kurze Zeit wusste ich nicht wirklich, wie ich weitermachen sollte. Das war OK. Weil dieser Moment auch relativ schnell vorbeiging.

 

…und meine Empfehlung

compound effect-produktivitaetDenn zum Glück habe ich zu dieser Zeit das absolut empfehlenswerte Buch „The Compound Effect“ von Darren Hardy gelesen und mir seine Morgenroutine – mit kleinen persönlichen Abweichungen –  zueigen gemacht:

  • Früh aufwachen und erst einmal im Bett liegenbleiben (kommt mir sehr entgegen), um direkt an mindestens drei schöne Dinge zu denken, die mich an diesem Tag aufheitern werden. Liebe Menschen mit positiven Gedanken und Wünschen ebenfalls einschließen.
  • 10 Minuten Rückengymnastik mit einer Tasse Tee.
  • Wecker stellen und 30 Minuten lang ein inspirierendes Buch lesen.
  • Maximal 15 Minuten Nachrichten lesen (das ist eine der größten Abweichungen, denn Darren Hardy empfiehlt, auf Nachrichten komplett zu verzichten. Aufgrund meiner Tätigkeit muss ich allerdings zu den wichtigsten Themen auf dem Laufenden sein und kann diesen Punkt nicht auslassen).
  • Tagesplan erstellen und frühstücken.

So starte ich wesentlich positiver und motivierter in den Tag.

Wie lief dein erstes Quartal? Magst du mir davon erzählen? Vielleicht hast du ja auch ein Paar Tipps für tägliche Routinen, die dir in Krisensituationen weiterhelfen.

Ich freue mich, von dir zu hören.

Bis bald!

Bärbel